Chronik für das Jahr 0950

Zeittafel

1. Januar 2020

Eine Sammlung wichtiger Daten unseres Ortes und der Umgebung im Zeitraum von 950 bis 1900 sind hier zu finden.

950              wendische Bauern - werden hier angesiedelt (Leimbach, Urbach, Buchholz, Sülzhayn usw.), Dorfstättenwiese

10. Jh.          Räuberische Franken zerstören die Ansiedlung Sülzhayn, neue Siedlung Tosborntal/ Heiland entsteht

1056             Kirche St. Salvator auf dem Heiland - wahrscheinlich gab es auch im Oberdorf eine Kirche

1075              Aufständische Sachsen kommen durch die Grafschaft und belagern Nordhausen

1120-1127   Kloster Walkenried wird von Adelheid v. Lohra und Klettenberg gegründet (Zisterzienser)

1130               Die Welfen wurden mit Sachsen belehnt, Grafschaft Hohnstein wird Allodium der Welfen

1181               Heinrich dem Löwen wird Sachsen genommen, Grafschaft jetzt unmittelbares Reichslehen, Nordhausen wird Reichsstadt

1184              Graf Ilger II. wird von Kaiser Friedrich I. in Erfurt zum Graf von Hohnstein erhoben

1188              Schutzbrief von Friedrich I. für Kloster Walkenried, vorrangig wegen seiner Eisenhütten

1194              Heinrich d. Löwe bricht sich bei dem alten Kaiserschloss Bodfeld ein Bein,

                        lässt sich auf dem Kaiserweg "hohe Straße" über Sülzhayn nach Walkenried bringen, wo er geheilt wird

1228-1294  Ortspfarrer von Bischoferode bei Appenrode gründet ein Zisterzienser-Nonnenkloster, später nach Nordhausen verlegt

1233               Ritter von Werna hat Sülzhayn und Werna als hohnsteinsches Lehen erhalten

13. Jh.            Bergbau und Eisenschmelze wahrscheinlich auch im Sülzhayner Raum (unterhalb Rungerode - Rodehorst und am

                        Severtsgraben, Kugeltopfscherbe gefunden aus dieser Zeit), Glashütte - Glashüttenwiese Schmelzflussfund,

                        gemeinsame Kirche in Sülzhayn (St. Mariä geweiht), beide Ortsteile vereinigt

                        Friedrich I. und Otto IV. sprechen dem Kloster Walkenried für geleistete Siedlungs- und Kulturlandarbeit Dank

                        und Anerkennung aus - geben dem Gebiet der Grafschaft Hohnstein ihren besonderen Schutz

1332              Herbertus de Sultzehayn, Ersterwähnung Sülzhayns im Amtsbuch der Stadt Nordhausen 1312 - 1345

1363              Glocke der Kirche in Sülzhayn nach Johannes dem Täufer geweiht

1372              Darstellung des Grenzverlaufs der Grafschaft und Erwähnung Sülzhayns

                       "... über Sülzhayn aus dem Walde nördliche Grenze der Grafschaft Hohnstein" (Urkunde) Heldrunger Erbverbrüderung

1398             Pest, Heldrunger wird Lehnsherr von Sülzhayn

14. Jh.          Abbau von Braunstein und Kohle, Bergbau zu der Harzeburg bei Ilfeld wurde betrieben, Suche nach Eisenerzen (Mangan),

                      Funde bei den Holzapfelköpfen nahe Sülzhayn

1400            Dorf Sülzhayn dem Herren von Tettenborn belehnt

1412-1415  Fleglerkrieg (Hohnstein - Stolberg - Heldrungen - Heringen)

1439             Pest

1475             Pest

1477             Graf Stolberg kauft für 400 Gulden Sülzhayn und Werna zurück

1484             Pest

15. Jh.          Sülzhayner Kirchenaltar wahrscheinlich aus Heiligenstädter Werkstatt über Walkenried

1519             Beschwerdebrief des Leibeigenen Thomas Fischer an den Grafen von Stolberg über zu übermäßige Gespanndienste für

                      den Herrn Bernhard von Tettenborn - Lehnsherr des Klosters Walkenried

1520            Pest

1520            Vergleich

1525            Bauernkrieg - aufständische Bauern zerstören das Kloster Walkenried und Himmelgarten, bedrängen Kloster Ilfeld,

                     Halt an der Flarichsmühle, Niederlage in Frankenhausen, Gericht bei den Schiedunger Teichen

1528           Sülzhayn bei Werna mit Kolonie Heiland

1533           Herren v. Wumb erhalten Sülzhayn und Werna als hohnsteinsches Lehen Schutzbrief des Herzogs Georg v. Sachsen,

                    Landgraf v. Thüringen und Meißen für Kloster Walkenried und Festlegung der Grenzen des Klostergebietes:

                    "... reicht bis an den Sultzhagen hinter Hohen Geiß über den Ellricher Forst hin auf der Seite des Staufenberges"

1556          Synode im Kloster Walkenried aller Grafen von Hohnstein zur Einführung der evangelischen Lehre nach Luther für

                    gesamte Grafschaft am 23.3.1557, alle Prediger der Grafschaft - auch in Sülzhayn

1557           Junker von Werna stiftet Sülzhayn Pfarre, gehörte Kolonie Heiland im Unterdorf, Kapelle St. Salvator renoviert,

                    Ober- und Unterdorf - jedes hat eine Kapelle (St. Martin und St. Salvator), Kirche in Sülzhayn renoviert

1565          Pest

1567          Pfarrer Fischer

1570          Sülzhayn wird Pfarrdorf

1574          Stift Halberstadt erhält über die gesamte Grafschaft Hohnstein durch Übernahme der Grafschaft Lohre die

                    Lehnsherrschaft (2.1.1574)

1581           Grenzvertrag und -begehung am 23. November 1581 zwischen den Grafen zu Stolberg und dem Reußen zu Plauen

                    über Grenzen der Gemeinde Sülzhayn

1591           Pflicht jeder Gemeinde Freitag nach Ostern zur Flurbegehung, um Ordnung in der Flur herzustellen

                    (5-15 Gulden Strafe bei Verletzung oder Strafe durch Gerichtsherren (es gab noch keine Trennfurche),

                    wenn ganze Gemeinde 10 Gulden/ Lob eine Tonne Bier (aus der Landverordnung der Grafen von Stolberg)

1618          Beginn des Dreißigjährigen Krieges (aus dieser Zeit stammt das älteste noch erhaltene Haus Sülzhayns)

1628          auf Befehl Wallensteins entbindet Oberst Becker die Hohnsteinschen Stände ihrer Pflicht gegen Braunschweig,

                    nun gegen Graf von Thun

1629          Graf von Thun fordert hohe, harte Kriegssteuern und setzt Gegenreformation durch, durch Kroaten

1631           Schweden erobern das Gebiet, auch im Südharzgebiet bilden sich Harzschützengruppen heraus

                   (etwa seit 1626) - Ursache: Kriegslast/ Plünderungen / Gewalt z. Zt. des Krieges an Frauen und Kindern,

                    Raub aber auch Kriminelle bei den Harzschützen

1635           Pest

1640           Das schwedische Seckendorffsche Regiment zieht von Scharzfeld nach Ellrich, findet die Stadt leer

                     (Ellricher Bürger waren geflohen), machen in Sülzhayn Quartier

1641             Kroaten in Sülzhayn - rauben, morden, plündern, stecken bei Abzug Dorf in Brand,

                      Frau aus Sülzhayn wurde in Nordhausen der Hexerei beschuldigt (Arzt), Folterungen, am Pranger stehen,

                      Landesverweis - kommt mit dem Leben davon

1642            Schweden unter General Graf Königsmark beziehen in Werna Winterquarter (Sülzhayn?)

1645            Steinkohlenfunde am Ehrenberg und am Tosborn,

                     Genehmigung durch Graf von Stolberg zum Abbau, Vertrag v. 1645-1693 dazu

1648            Ende des Krieges - Osnabrück - Kurfürst v. Brandenburg

1649           "des Kuhhirten Weib Margarete begraben", Walter Aßbach Kuhhirt und Eva Nordmeyer hier kopuliert

1650           Hochachtbarer Pfarrer Sebastian Feigenspan und vieltugendsame Jungfrau Anna Margarethen kopuliert

1663            Beschwerdebrief über Sülzhayner Halsstarrigkeit und Ungehorsam durch Freiherr v. Spiegel

1664            Klage der Sülzhayner über Ungerechtigkeiten der Herren von Spiegel an Graf v. Stolberg durch Dorfschulzen

1671             Bergbau - Kunzental

1681             Pest

1690            Postmeister Sabeles - ordentliche Post Ellrich

1695            Gewölbe über Glockenturm erhöht

1697            Mannesstühle im Chor gebaut

1698            Steinkohle am Ahlbrand und Ehrenberg - Genehmigung zum Abbau wird durch Graf v. Stolberg erneuert,

                      oberes Kunzental (Abbau - Vertrag 1645 - 1693)

1704            Pfarrer Johann Heinrich Sander erhängt (36 Jahre - Mord?, Steinkreuz - Sühne?)

1706            Kindtaufe zweier unehelicher Kinder gefeiert, je 24 Paten!

1707            Zustimmung für Kohleabbau durch gräfliche Kanzlei

1709            Kirchenbau in Sülzhayn            

1714             Kirche renoviert - der Jungfrau Maria geweiht

1715             drei uneheliche Kinder geboren, seit 44 Jahren!, Unwetter im hiesigen Gebiet (12. Februar)

1719            Feuersbrunst bei Hans Schwölcke! Haus, Scheune, Stallungen brennen ab - Doppelbegräbnis fällt aus

                     alles löscht, wird verschoben

1723            Einbruch in die Kirche

1725            Einbruch in die Kirche, Stephan Heyder bezahlt Begräbnis der vierjährigen Tochter nicht,

                      verweigert Pfarrer und Kantor den Lohn (Streithammel)

1732             Juden aufgenommen (Kurführst)

1740             Gewinnung von Kohle im Kunzental durch Schächte und Stollen (Gewerke gehört Graf von Stolberg)

1741             Einbruch in die Kirche

1742            Orgel für Sülzhayner Kirche in Nordhausen gebaut

1743            Einbruch in die Kirche

1759            (Siebenjähriger Krieg) - Kontributionen von 15.000 Thalern von Grafschaft Hohnstein, außer Hannover, Graf Stolberg

                     und Spiegelsche Dörfer Werna und Sülzhayn (Generalien von Spiegel hatte Schutzbrief)

1761             22.000 Thaler Kriegsgelder von Frankreich aus Grafschaft gefordert

1767/70     Kirchturm gebaut - Zimmermann Chr. Reinhardt

1776            Schulgebäude eingeweiht

1787            Orgel muss repariert werden

1793           über 30 Judenfamilien in Werna und Sülzhayn (Heiland) ansässig,

                     Bethaus in Werna erbaut, später wahrscheinlich etwa bei Grundstück Henze, darüber Judenfriedhof in Sülzhayn (Kühlewind),

                     Schulbesuch in örtlicher Schule, Beschneidung, Schächten und bedeutende Rituale in Ellrich

1800           Werna 17 - 20 Familien; nach 1816 noch 11

                     Sülzhayn 12 - 14 Familien; nach 1816 noch 8

18. Jh.         80 Häuser in Sülzhayn - 450 Einwohner, 50 Häuser in Werna - 330 Einwohner, Kirche in Werna St. Johannes

1806/13     Französische Fremdherrschaft

1807-13     Napoleons Bruder Jérôme (* 1784 - 1860), König

1810            Sülzhayner Kirchenglocke geborsten und umgegossen

1815 - 17    Nachweis über 7 Judenfamilien in Sülzhayn (Ausgabebuch der Gemeinde)

1821             Glocke wieder geborsten und in Wasserthaleben umgegossen auf Kosten der Gemeinde Sülzhayn

1832             Orgelbrand in Sülzhayn

1847             Kartoffelkrieg (Unruhen)

1848             bürgerliche Revolution

1850             Die Patrimonialgerichte in den Dörfern Werna, Sülzhayn, Crimderode, Bösenrode werden abgeschafft und dem

                       Amtsgericht in Neustadt unterstellt

1856             Inbetriebnahme des Botho-Schachtes

1862-94     Auffahren des Anna-Stollen / Bergmann Heinrich Bischof aus Sülzhayn erhält das Recht Steinkohle zu schürfen

1866             Abteufen des Karl-Martin-Schachtes im neu gemuteten Sülzhayner Steinkohlebergwerk

1868             Entstehung und Erweiterung des Steinkohlenbergwerks in Sülzhayn - König Wilhelm Stollen

1869             Einstellung des Botho-Schachtes, Erschöpfung der Kohlevorräte

um 1880     letzte Juden verziehen aus Sülzhayn

um 1890     etwa 400 Einwohner im Ort

1890             Wassereinbruch im Bergwerk Anna-Stollen / Flutwelle streicht im Tosborntal durch den Ort,

                       13 Bergleute waren 2 Tage eingeschlossen, konnten sich selbst retten durch den Botho-Schacht,

                       Fischzucht in der Zorge bis hinter Nordhausen geschädigt

1892              Anfrage auf Kauf des Steinkohlebergwerkes - abgelehnt

1893              Prod.-Übersicht aus Sülzhayner Bergwerk

1894              Im Juli Schließung des Anna-Stollens,

                        Sülzhayn wurde als Standort für eine Volksheilstätte durch Direktor Paul Stieber entdeckt

1895               Einsturz des Karl-Martin-Schachtes - Wetterprobleme für Steinkohlenbergwerk,

                         ab diesem Jahr Hermann Bischoff sen. Bürgermeister bis 1922

1896               Einstellung des Sülzhayner Berwerkes, Geldfrage,

                         Grundsteinlegung für Norddeutsche Knappschafts-Heilstätte

1898               Beginn der Kurortentwicklung, Einweihung und Eröffnung der "Norddeutschen Knappschafts-Heilstätte"

                         Privatsanatorium Dr. Kremser,  Ankauf eines Milchgutes im Ort

1899-1900  Eröffnung einer Postagentur in Sülzhayn - zweimal täglich

                          Es entstanden die Sanatorien "Stubbe", "Waldhaus", "Kurhaus", "Glückauf", "Rodehorst" und "Schäfer"

ab 1900           wird in unserer Chronik unter  "1900" fortgesetzt. Folgen Sie dem Link:

https://www.heimat-kulturverein.de/chronik/1900/zeittafel-beginn-der-kurort-entwicklung-1

Chronik 0950 weiterlesen